Zur Croda de R’Ancona

Beschreibung

Der Ausgangspunkt der Tour ist der Parkplatz an der Brücke über den Ru de r'Ancona (1.493 m), genauer: auf Höhe von km 113,200 der Staatsstraße 51 di Alemagna. Mit dem Auto ist der Ort in weniger als 10 Minuten von Cortina in Richtung Toblach zu erreichen. Der Weg führt auf der anderen Seite der Straße in den Wald. Bald stößt man auf einen Futtertrog, an dem die Förster des Naturparks Ampezzaner Dolomiten bei Bedarf Salz und Futter für Rehe und Rothirsche bereitstellen. Auf einem Zickzack-Aufstieg gewinnt man schnell an Höhe, bis man den ersten ausgesetzten Abschnitt erreicht. Das Panorama ist gewiss keine Enttäuschung: vom Padeon-Tal bis zum weit entfernten Sorapiss, den Tofane di Mezzo und di Dentro, dem Valon Bianco und dem Val di Fanes. In Sichtweite der ersten italienischen Befestigungsanlagen kann man eine Inschrift auf einer Betonsäule sehen, die den Namen von Leutnant Meneghetti trägt. Sein heldenhaftes Verhalten während einer Kriegshandlung auf dem Monte Piana wurde mit einer feierlichen Würdigung bekannt gemacht. In der engen Aushöhlung befindet sich auch ein Buch, das erst vor kurzem hierhin gelegt wurde und die Namen der wenigen Wanderer aufführt, die auf diesem Weg vorbeikommen. Dann beginnt der Aufstieg, wobei man dem wenig ausgetretenen Pfad und den wenigen Steinmännchen folgt, die dabei helfen, den richtigen Weg zu finden. Auf dem Weg stößt man auf weitere Stellungen und Kriegsstollen, von denen man einen schönen Blick auf die Berge südlich der Croda d'Ancona hat. Bald kommt man auf den Ra Ciadenes, die breite Schulter, die sich östlich der Croda de Ancona absenkt, und geht kurz durch die Kiefern weiter, wobei man dem deutlich erkennbaren Pfad in Richtung des in Sicht kommenden Gipfels folgt. Nun beginnt der kniffligste Teil des Aufstiegs: Zunächst überquert man vorsichtig einen kleinen Felsvorsprung (Grad I) und steigt dann zum herrlichen Bus de r'Ancona (2.160 m) auf. Bislang hat man einen Höhenunterschied von etwa 660 Metern überwunden. Wenn man durch die Öffnung des Bus de r'Ancona schaut, kann man die steile Schlucht und das ganze Tal darunter sehen. Die Legende besagt, dass der Urheber des Felslochs niemand anderes als der Teufel war, der aus dem Ampezzaner Tal fliehen musste, nachdem er versucht hatte, die Bevölkerung seinem Willen zu unterwerfen. Nach einer wohlverdienten Pause ist es an der Zeit, den anspruchsvollsten Teil des Aufstiegs in Angriff zu nehmen. Vom Bus de r'Ancona sind es 200 Höhenmeter bis zum Gipfel des Croda d'Ancona. Von hier aus gesehen scheint der Aufstieg durch einige Felswände behindert zu werden, aber in Wirklichkeit sind nur wenige Meter einfacher Kletterei nötig, um das Ziel zu erreichen. Der Abstieg erfolgt auf derselben Route wie der Hinweg.